Montag, 8. September 2008

Durch wilde Wasser

Die Geburtstagsfeier von Roland ist zwar schon mehr als acht Tage her, aber letzte Woche war ich ziemlich beschäftigt und nachmittags hatte ich dann meistens keine Lust mehr, mich an den Computer zu setzen. Dafür hier nun die nette kleine Geschichte rund um Rolands Geschenk:
Nachdem einige von uns Gästen sich zusammen getan und Geld gesammelt hatten, hatte ich mich angeboten, es ein bisschen nett zu verpacken. Geld verschenken finde ich an und für sich ja total langweilig und deshalb habe ich die Scheine in einen Bilderrahmen verpackt. So hat man wenigstens von beidem etwas. Allerdings haben Peter und ich uns dann daran erinnert, wie er früher Geschenke für Freunde "eingepackt" hat: mal vergraben, mal im Pool versenkt oder in Zement gegossen. Wir entschieden uns schließlich für die letztere Variante, haben allerdings Gips statt Zement verwendet, da der leichter zu verarbeiten ist.
Peter meinte zuerst, dass ca. 10 kg Gips reichen würden und den habe ich dann auch während der Woche zusammen mit Christiane besorgt. Dazu noch einen großen Meißel, Arbeitshandschuhe und einen Schutzhelm.
Dann kam der Freitagabend vor der Feier und nachdem Peter von der Arbeit kam, machten wir uns daran, das Geschenk einzugipsen. Schnell stellte sich heraus, das die 10 kg nicht reichen würden und wir nochmal los mussten, um Nachschub zu holen. Allerdings hatte es inzwischen zu regnen begonnen. Kein Spaß, bei diesem Wetter hier noch einmal mit dem Auto loszufahren. Es dauerte dann auch eine gute halbe Stunde, bis wir endlich bei Home Depot angekommen waren. Jetzt war aus dem Regen auch eine wahre Sintflut geworden. Zudem mussten wir die Menge von 20 kg Gips auch außen im Baustofflager holen, was wetterbedingt nicht so ganz einfach war. Außerdem musste der Mitarbeiter von Home Depot den Gips erst suchen und letztendlich abwiegen, weil kein 20 kg Gebinde mehr vorhanden war. Und das alles bei diesem Sauwetter. Ich habe in der Zwischenzeit im Auto gewartet. Draußen tobte ein Gewitter, der Regen prasselte auf das Auto - und einige von den großen Wassertonnen, die man hier auf den Dächern hat, um Regenwasser aufzufangen, schwammen auch noch am Auto vorbei. Kein sehr beruhigender Anblick.
Endlich hatten wir den Gips im Auto und konnten uns auf den Heimweg machen. Wir kämpften uns durch die Fluten raus aus dem Lager auf die Straße, die sich nun in einen Fluss verwandelt hatte. Es war unglaublich: an der Seite standen bereits Pkw, die regelrecht versunken waren. Das Wasser muss mindestens kniehoch auf den Straßen gestanden haben. Nun hat unser Auto mehr Bodenfreiheit, aber auch wir sind kurz ins Schwimmen gekommen. Mit viel Gefühl und vorsichtigem Fahren hat Peter es geschafft, uns durch die Wassermassen zu bringen. Wir brauchten für den Weg von sonst ca. 20 min. gut doppelt so lang, sind aber zu guter Letzt wohlbehalten in der Wohnung angekommen. Was war ich froh!!
Peter hat zum Schluss nur bedauert, dass er keinen Foto dabei hatte, um unser Abenteuer in Bildern festzuhalten. Mir reicht die Erinnerung auch so.
Bleibt noch nachzutragen, dass das Geschenk noch am gleichen Abend fertig eingegipst wurde und dann bei der Feier einiges an Arbeit für Roland bedeutete und für die Gäste eine Menge Spaß.

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