Montag, 31. August 2009

Ein weißer Fleck weniger auf unserer Mexiko-Karte

Da jetzt nur noch wenige Wochen von unserer Zeit hier in Mexiko übrig sind, haben wir letzte Woche nochmals eine Kurzreise unternommen. Dieses Mal war der Bundesstaat Chiapas das Ziel. Wir entschieden uns für Tuxtla Gutierrez als Standort für das Hotel und haben dort am Flughafen auch gleich unseren Leihwagen übernommen. Wir mussten sowieso eine Stunde länger am Flughafen warten, da für unsere Koffer die Umsteigezeit in Mexico City zu kurz war und sie erst mit dem nächsten Flieger ankamen. So haben wir dann am Abend unser Hotel im Zentrum von Tuxtla erreicht, natürlich nicht ohne ein paar Retornos - der Mini-Stadtplan in unserem Straßenatlas war nicht so wahnsinnig hilfreich. Hätten wir allerdings gewusst, dass der neue Flughafen von Tuxtla (das wirklich, wie im Reiseführer beschrieben, nicht besonders schön ist) nun in der Mitte zwischen Tuxtla Gutierrez und San Cristóbal de las Casas liegt, hätten wir auch gleich dort ein Hotel gebucht.
San Cristóbal ist eines der sehenswertesten Städtchen in Mexiko und hat uns super gut gefallen. Da gibt es jede Menge kleine nette Hotels und Restaurants und zudem noch diverse Geschäfte mit Kunsthandwerk und vor allem auch Kaffee. Der wird in Chiapas angebaut und ich habe mir gleich zwei Kilo mitgenommen. Trotz gut verpackt riecht der Koffer immer noch nach Kaffee, aber ich finde den Geruch ja sehr angenehm. Aber erst mal der Reihe nach: Am ersten Tag vormittags haben wir nämlich zuerst eine Fahrt mit einem schnellen Lancha durch den Cañon del Sumidero unternommen. Die steilen Felswände ragen rechts und links des Rio Grijalva bis zu 800 m hoch und enden schließlich in einem großen Staudamm. Auf der Fahrt konnten wir Reiher, Pelikane und jede Menge anderer Vögel beobachten. Auch ein paar der dort lebenden Krokodile haben wir gesehen. Das war ein Höhepunkt unserer Reise.




Cañon del Sumidero





Danach sind wir dann weiter Richtung San Cristóbal de las Casas, was über eine neu gebaute Schnellstraße auch leicht erreichbar ist. In San Cristóbal haben wir den ganzen Nachmittag verbracht mit Bummeln, Kaffee trinken, dem Probieren von einheimischen Gerichten und haben einfach auch nur die Atmosphäre genossen.




San Cristóbal de las Casas




Am nächsten Tag sind wir zeitig los gefahren, denn wir wollten nach Palenque. Eigentlich sind es nur ca. 270 km von Tuxtla, aber die haben es in sich. Abgesehen davon, dass die Strecke über mehrere Höhenzüge führt und sehr kurvenreich ist, muss man in den 5 Stunden, die man locker dafür braucht auch noch über mindestens 1000 Topes (Bodenschwellen zur Verminderung der Geschwindigkeit) fahren. Zum Glück haben wir auf der Hinfahrt auf halber Strecke noch die Pyramiden von Toniná bei Ocosingo besucht. Dort hat man einen tollen Blick auf die Landschaft, die ein wenig an unsere Alpenregion erinnert.


Toniná




Danach kamen also die nächsten 500 Topes bis wir endlich Palenque erreichten. Wir konnten an diesem Nachmittag aber nur noch das Museum der Anlage besichtigen, denn die archäologische Stätte selber schließt schon um 16:30 Uhr. Wir haben die Nacht in einem Hotel ganz in der Nähe verbracht und sind am nächsten Morgen um halb neun schon zu der alten Mayastadt gefahren. Wir wurden gleich mit dem lauten Gebrüll vieler Brüllaffen im Dschungel begrüßt. Palenque hat uns ebenfalls sehr beeindruckt und man kann auch noch auf die meisten Gebäude hinauf steigen und hat dadurch einen guten Überblick über die ganze Anlage.



Palenque


Nach der Besichtigung der Pyramiden haben wir uns auf den Weg zurück gemacht und dabei noch die Wasserfälle von Misol-Ha und Aqua Azul besucht. Am Nachmittag waren wir dann wieder in San Cristóbal de las Casas und waren dort noch im Kaffee- und im Bernsteinmuseum. Bernstein findet man in Chiapas ebenfalls reichlich. Am letzten Tag unserer Reise haben wir dann auf dem Weg zum Flughafen noch beim Zoo von Tuxtla Gutierrez einen Stopp eingelegt. Es gibt nicht soviel sehenswertes in dieser Stadt, der Zoo aber hat uns sehr gut gefallen. Ja, und dann ging es schon wieder zurück nach Monterrey.



Misol-Ha und Aqua Azul