Mittwoch, 31. Januar 2007

Ein eiskalter Januar in Monterrey

Silvester und die erste Januarwoche waren vorbei und es wurde hier eiskalt. Und das meine ich wirklich so. In der zweiten Woche hatten wir an einem Tag doch tatsächlich kleine Eiszapfen am Balkon. Leider habe ich es verpasst, ein Foto davon zu machen. Es könnte durchaus sein, das wir so etwas hier nicht mehr erleben.
Jedenfalls haben wir alle ganz schön gefroren, denn in den meisten Häusern und Wohnungen ist heizen (wenn überhaupt vorgesehen) nur mit der Klimaanlage oder wie bei uns mit einem kleinen Gasofen an der Wand möglich. Außerdem schließen auch die Fenster nicht so dicht.
Mein Problem war, das ich eigentlich gar nicht so viel warme Kleidung mitgebracht hatte. Wer denkt denn bei dem Wort "Mexiko" schon an so eine Kälte. Also habe ich mir hier doch tatsächlich eine dicke Winterjacke und einen Schal gekauft. Kaum zu glauben.
Aber den Mexikanern ging es noch viel schlimmer als uns - sie sind so eine Kälte überhaupt nicht gewöhnt. Das merkte man vor allem daran, dass zwei Wochen lang in jeder Nachrichtensendung ausführlich über das Wetter und seine Folgen berichtet wurde.
Alle, mit denen ich gesprochen habe, bestätigten mir, dass dies der kälteste Winter seit mind. 25 Jahren ist. Na prima! Und wir haben gedacht, wir entfliehen dem kalten Deutschland. Da war es teilweise wärmer als hier.
Aber es scheint so, dass wir die kälteste Zeit jetzt überstanden haben. Diese Woche haben wir schon wieder ganz angenehme Temperaturen.
Jeden Tag kamen die Kolibris, um Zuckerwasser zu "tanken". Eigentlich haben wir gedacht, dass sie im Winter in den Süden fliegen, aber sie haben mit uns der Kälte getrotzt.

Montag, 29. Januar 2007

Zacatecas

Peter und ich hatten beschlossen, in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr nicht nach Hause zu fliegen, da die Zeit dafür einfach zu kurz war. Aber natürlich wollen wir etwas von Mexiko sehen, wo wir schon mal da sind. Monterrey ist sehr weit im Norden und wirkt gar nicht so mexikanisch, nach unserem Empfinden jedenfalls.
Auf Empfehlung meiner Spanischlehrerin hier haben wir dann einen kurzen Trip über vier Tage nach Zacatecas geplant. Das ist eine Stadt ca. 500 km süd-westlich von Monterrey auf einer Höhe von 2500 m. Monterrey liegt nur auf etwa 500 m.
Da sowohl Judith (die Spanischlehrerin) als auch mex. Arbeitskollegen von Peter vom direkten Weg abgeraten und eine Strecke über San Luis Potosi vorgeschlagen haben, sind wir am 26.12. in aller Frühe losgefahren. Die Highways waren gut zu befahren und auch die Beschilderung ist in Ordnung. Wir kamen gut voran und haben endlich mal einen Eindurck von dem Land bekommen. Unterwegs konnte man Straßenhändler sehen, die gebratene Schlange verkaufen. Ein paar Kilometer weiter könnte man dann die dazugehörige Schlangenhaut erwerben. Alles in allem war es aber eine eher langweilige Fahrt. Erst die letzten 180 km von San Luis Potosi nach Zacatecas waren etwas abwechslungsreicher.
Nachmittags kamen wir dann in Zacatecas an und haben nach nur einmal Verfahren auch unser Hotel gefunden. Das hatten wir vorab im Internet gebucht. Da sah es eigentlich auch ganz nett aus. Aber leider war dem gar nicht so. Für mich war es eine Bruchbude und hätte überhaupt keinen Stern verdient (sollte 4 Sterne haben). Ein Zimmer mit einem Fenster in eine Art zentralen Schacht und ohne warmes Wasser zum Duschen ist nicht ganz nach meiner Vorstellung. Also haben wir erst mal das Gepäck ins Zimmer gestellt und sind zu einem Bummel durch die Stadt aufgebrochen.
Zacatecas ist wirklich eine typisch mexikanische Stadt mit sehr alten Gebäuden und vielen kleinen Läden. Es gibt außerdem noch eine ganze Menge sehr schöner Hotels dort. Nach einem guten Abendessen und noch einem Spaziergang durch die weihnachtlich beleuchtete Altstadt haben wir eine Nacht im Hotel verbracht und sind gleich am nächsten Morgen in ein Hotel nur ca. 200 m weiter umgezogen. So haben wir dann ein paar sehr schöne Tage verlebt, wobei wir auch sehr viel Glück mit dem Wetter hatten.
Für den Rückweg haben wir die direkte Strecke über die Schnellstraße 54 gewählt und waren angenehm überrascht. Die Straßen waren teilweise in einem besseren Zustand als der Highway und außerdem spart man sich 240 km.



Zacatecas windet sich um mehrere Hügel.
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt.





Blick hinunter vom Cerro de la Bufa. Auf dem Hügel befindet sich auch ein Museum. Außerdem führt eine Seilbahn hinüber zur Mina El Edén, einer alten Silbermine.











Ca. 45 min. von Zacatecas entfernt findet man die ersten "alten Steine". Die Ausgrabungsstätte heißt "La Quemada".









Etwa eine Stunde Autofahrt von Zacatecas entfernt liegt Aquascalientes. Wir mussten da unbedingt hin, weil es dort ein kleines Eisenbahnmuseum gibt. Das ist nun mal Peters große Leidenschaft.Das Museum ist aber wirklich ganz nett gemacht. Ein Besuch lohnt sich also in jedem Fall.







Diese schöne alte Lok hat mir besonders gut gefallen.

Freitag, 26. Januar 2007

Weihnachten allein in Mexiko

Eines muss man den Mexikanern lassen, sie haben wirklich
eine tolle Weihnachtsdekoration.
Dieses Bild vermittelt nur einen kleinen Eindruck davon.

Eine richtige Stimmung stellte sich bei diesem ersten Weihnachtsfest in Monterrey bei uns nicht ein, trotz der tollen Weihnachtsdeko in der ganzen Stadt. So ganz ohne unsere Kinder und Familie war es doch ein klein bisschen traurig. Wir hatten zwar telefonisch Kontakt, aber das ist nicht ganz dasselbe.

Den heiligen Abend haben wir mit einem Bummel durch die Stadt (bei sonnigem und mildem Wetter) und einem Besuch im Kino verbracht. Dann sind wir noch mit einem anderen deutschen Paar, Claudia und Andreas, zum Abendessen gegangen. Eigentlich sollten die beiden gar nicht in Monterrey sondern in Costa Rica zum Tauchen sein, aber das ist ihre eigene Geschichte. Auf jeden Fall war es dann noch ein lustiger Abend.

Am ersten Feiertag haben wir uns die Mühe gemacht und einen Schweinebraten mit richtigen Knödeln gekocht. Die sind uns auch ziemlich gut gelungen. Ich habe das nämlich seit dem Kochunterricht in der Schule - und das ist jetzt ein Weilchen her - nicht mehr selbst gemacht. Ansonsten haben wir an diesem Tag nicht mehr viel gemacht, wenn man von den Vorbereitungen für unsere kurze Reise nach Zacatecas einmal absieht.

Erste Bilder von der Wohnung

Blick von unserem Balkon auf die Stadt.
Hier sieht man aber wirklich nur einen kleinen Teil davon.




Unser Wohnzimmer, noch ohne Dekoration. Aber zumindest auf dem Balkon haben wir schon ein paar Pflanzen.


































Donnerstag, 25. Januar 2007

Die ersten Wochen in Monterrey

"Peter wird drei Jahre in Mexiko arbeiten, ich gehe mit und die Kinder bleiben hier und hüten das Haus." Dieser Satz löste Ende Mai 2006 ganz unterschiedliche Reaktionen bei unseren Familien und Freunden aus. Von Entsetzen bis "oh, toll" war alles dabei.
Ab diesem Zeitpunkt waren wir beide nur noch mit Vorbereitungen für das große Abenteuer beschäftigt. Wenn die Hälfte der Familie in Deutschland lebt und die andere Hälfte in Mexiko, gibt es auch eine ganze Menge zu organisieren. Und um es vorweg zu nehmen: wir kommen alle ganz gut damit klar und unsere Kinder leben noch. Dem Internet sei Dank, haben wir auch fast jeden Tag Kontakt miteinander.
Aber jetzt erst mal zurück zum Anfang.

Nachdem sich die Sache mit dem Visum für Mexiko doch ziemlich schwierig gestaltete und sich dadurch der ganze Umzug verzögerte, flog Peter am 30. September 2006 erst mal allein nach Mexiko.
Dort waren die ersten zwei Wochen für ihn auch ausgefüllt mit der Suche nach einem passenden Auto und dem Notwendigsten für die Wohnung, die ja ,bis auf die Küche, leer war. Und so "hauste" er dann fünf Wochen in nur einem Zimmer mit einem Bett und einem Nachttisch.
Während dieser Zeit haben sich sehr nette mexikanische Arbeitskollegen ein bisschen um ihn gekümmert. Javier und Fernanda haben beim Autokauf und allen sonst noch wichtigen ersten Schritten geholfen. Da beide sehr gut Deutsch sprechen, war die Verständigung kein Problem.
Da uns die Trennung über eine so lange Zeit schon ganz schön nervte, habe ich meinen Flug für den 16. November gebucht - in der Hoffnung, dass bis dahin die Möbel in Monterrey angekommen wären. Leider war dem natürlich nicht so: in Mexiko dauern manche Dinge ein bisschen länger. Aber das sollte dann doch kein Hindernis sein und ich bin selbstverständlich am 16. 11. nach tränenreichem Abschied von meiner Mutter und den Kindern in Nürnberg abgeflogen.
Nach zwanzig langen Stunden in Flugzeugen und auf Flughäfen konnten Peter und ich uns dann endlich wieder in die Arme nehmen. Es machte auch nichts, dass wir nun noch fünf Nächte im Hotel schlafen mussten, da unser Umzugsgut erst für den 21. November angekündigt war.
Diese ersten Tage für mich in Monterrey waren auch ziemlich ausgefüllt mit allerlei Besorgungen für die Wohnung. Vor allem mit dem Kauf einer Waschmaschine. Für mich eines der wichtigsten Haushaltsgeräte: die vorhandene Maschine wäscht nämlich nur mit kaltem Wasser. Für mich undenkbar. Und so haben wir jetzt eine Waschmaschine, die auch mit heißem Wasser wäscht.