Montag, 31. März 2008

Mexico City - Teil 2

Für den Dienstag hatten wir den Besuch des national-historischen Museums eingeplant. Wir haben zwar schon größere und teils auch schönere Museen besichtigt, aber es war doch sehr interessant. Leider hatten wir in manchen Räumen Schwierigkeiten, den Anfang zu finden und bei manchen Stücken fehlt einfach eine genauere Beschreibung. Trotzdem haben wir praktisch fast den ganzen Tag darin verbracht.
Bellas Artes und im Hintergrund die Hauptpost von Mexico City in der Abenddämmerung.
Angefangen haben wir den Tag aber im "Sanborns", wo wir gefrühstückt haben, und danach sind wir noch in der Hauptpost vorbei, um Postkarten aufzugeben. Sowohl Sanborns als auch die Post befinden sich in zwei wunderschönen alten Gebäuden.
Am Nachmittag sind wir dann etwas früher wieder im Zentrum und in der Nähe des Hotels gewesen, weil eine Demonstration am Zócalo abgehalten wurde, die anscheinend von Obrador, dem Gegenkandidaten des Präsident Calderon ausging. Die Straßen und Plätze waren voll mit Mitgliedern verschiedenster Gruppierungen und wir waren dann froh, wieder im Hotel zu sein.
Am nächsten Tag sind wir dann zuerst zum Technikmuseum der CFE, denn dort gibt es einige alte Lokomotiven und Pullman-Waggons zu besichtigen. Leider durfte man in dem Pullman nicht fotografieren, aber die Besichtigungs-Show, die um den Waggon veranstaltet wird, ist wirklich nett gemacht.



Im CFE-Museum.












Das Museum der Eisenbahner-Gewerkschaft.



Danach haben wir dann mit Hilfe eines jungen Taxifahrers das kleine Eisenbahnmuseum der Eisenbahner-Gewerkschaft gefunden. Das kennt kaum jemand und ich hatte es auch nur durch Zufall im Internet gefunden. Auch unser Fahrer war sehr überrascht und hat sich der Besichtigung gleich mit angeschlossen. Nachdem wir erklärt hatten, wer wir sind und woher, sind die zwei "alten" Eisenbahner, die sich um die Ausstellung kümmern, auch richtig aufgetaut und haben uns ihr ganzes Wissen mitgeteilt.
Am Donnerstag stand zuerst das Castillo Chapultepec auf dem Programm. Von dort oben hat man auch einen schönen Blick über die Stadt und die historischen Räume sind sehr schön erhalten.



Im Innenhof von Chapultepec.










Anschließend sind wir mit dem Touribus nach Coyoacán gefahren - das Stadtviertel, das mir am besten gefallen hat. Dort steht das blaue Haus von Frida Kahlo und Diego Rivera, das jetzt ein Museum ist. Danach haben wir noch die Markthallen im Zentrum durchstreift, die uns sehr an einen türkischen Basar erinnert haben. Dort findet man alles von Gewürzen bis zu Souvenirs und nicht teuer.
Den Freitag haben wir dann ruhig ausklingen lassen mit einem abschließenden Bummel durch das Zentrum und dann ging´s am Nachmittag zurück nach Monterrey, wo wir und dann am Wochenende von dem doch ganz schön anstrengenden Besuch in Mexico City erholt haben.





Das blaue Haus der Malerin Frida Kahlo.









Donnerstag, 27. März 2008

Sechs Tage in Mexico City - Teil 1

Wenn man schon drei Jahre in diesem Land lebt, muss man wenigstens einmal ein paar Tage in Mexico City verbringen. Jeder hatte uns geraten, diesen Besuch in die Karwoche zu legen, denn da wären die Einwohner fast alle am Meer. Also hatten wir für diese Zeit ein Zimmer reserviert und die Flüge gebucht. Nun mag es ja sein, dass die Bewohner zum großen Teil ihren Urlaub am
Der Zócalo im Zentrum der Stadt.
Meer verbracht haben, aber anscheinend hatten sich etwa die Hälfte der übrigen Mexikaner entschlossen, ihrer Hauptstadt auch einen Besuch abzustatten - und so war dann an allen interessanten Orten alles voller Menschen. Um dem größten Gedränge zu entgehen, waren wir schon immer früh unterwegs und so haben wir dann doch einiges in aller Ruhe anschauen können.
Als wir Samstagnachmittag ankamen haben wir erstmal eine dreistündige Rundfahrt mit dem Touribus gemacht, um einen Überblick zu haben. Diese Busse sind eine tolle Sache, denn man kann aus- und einsteigen, wann immer man möchte.
Am nächsten Tag haben wir dann erstmal den Zócalo und seine Umgebung besichtigt. Leider wurde der Platz selber etwas beeinträchtigt durch ein riesiges, aus Bambus gebautes Gebäude, in dem eine Bilderausstellung zu sehen ist, die täglich eine riesige Menschenmenge sehen wollte. Uns hat sie jetzt nicht soviel gegeben, aber wem´s gefällt. Da auch Palmsonntag war, waren auf dem Platz auch sehr viele Indianer, die geflochtene Zweige und Kreuze verkauften, ebenso konnte man auch etliche federgeschmückte indianische Tänzer beobachten.



Blick über einen Teil von Mexico City.


Viel interessanter fanden wir da schon den Templo Mayor, eine Ausgrabungsstätte gleich neben der Kathedrale. Auch die Kathedrale selber haben wir uns natürlich angeschaut, sowie den Regierungspalast. Überhaupt gibt es dort im Zentrum einige schöne alte Gebäude aus der Kolonialzeit. Danach sind wir auf die Aussichtsplattform des Torre Latinoamerica rauf und haben den Blick über die riesige Stadt bewundert. Nachmittags wollten wir dann eigentlich das Technikmuseum von der staatlichen Stromgesellschaft CFE anschauen. Leider war das für ein paar Tage geschlossen und so sind wir dann nur durch den dortigen Teil des Bosque Chapultepec spaziert.

Die alte und neue Basilika der Virgen de Guadalupe.





Für den Montag hatte ich schon vorher im Internet eine Tour zur Basilika der Guadalupe und zur Pyramide von Teotihuacán gebucht. Die Basilika ist allein schon sehenwert wegen ihrer starken Neigung. Der vordere Gebäudeteil hat sich mit der Zeit immer weiter gesenkt und wird jetzt im Inneren mit einer wilden Verstrebung zusammengehalten. Peter und ich haben uns nur angeschaut, denn in Deutschland wäre sie wahrscheinlich längst für Besucher gesperrt. Wunderschön sind die Gärten unterhalb der Basilika mit dem Denkmal zu ehren der Virgen de Guadalupe.





Die Gartenanlage bei der Basilika.






Danach sind wir dann raus nach Teotihuacán gefahren. Das schöne an der Tour war, das wir nur eine Gruppe von 10 Leuten waren und auch die Tourleiterin eine ganz nette und lustige war.
Leider war auch die Tempelanlage sehr gut besucht und so haben wir es uns verkniffen, hinauf auf die Pyramide zu steigen. Die Schlange der Anstehenden war uns dann doch zu lang und so sind wir lieber herumgelaufen und haben uns alles andere genau angesehen. Außerdem kann man auch auf einige andere Bauten hinaufsteigen und hat so auch einen guten Überblick über die gesamte Anlage. Nachdem wir noch ein paar Mitbringsel erstanden hatten, fanden wir diesen Tag echt gelungen.











Die Menschenschlange windet sich um und auf der Pyramide.

Montag, 3. März 2008

Alte Steine, Wüste und mehr

Nachdem wir vor zwei Wochen ein total faules Wochenende verbracht hatten, wollten wir Sonntag vor einer Woche mal wieder ein bisschen raus aus der Stadt. Da wir schon von zwei Seiten gehört hatten, dass das Museum in Mina sehenswert ist und es in der Nähe auch eine kleine archäologische Stätte mit Felszeichnungen gibt, beschlossen wir, einen Ausflug dorthin zu unternehmen. In der Straßenkarte hatten wir auch noch einen anderen Ort entdeckt, wo es angeblich Felszeichnungen geben soll. Da Mina nur ca. eine Stunde von Monterrey entfernt ist, dachten wir, wir könnten beides in einem Aufwasch abhaken. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn für "Boca de Potrerillos" - so heißt die archäologische Zone - benötigt man schon ein bisschen Zeit, wenn man alles genau anschauen will. Und das Museum in Mina ist auch nicht ganz so klein.








Die Zeichnungen sind zwar nicht so aufwändig, aber ganz interessant.


Außerdem war dann auch klar, das ein großer Teil der Wege zu "La Mula" (den anderen Felszeichnungen) nicht geteert sondern nur Schotter- und Sandpisten sind. Da kommt man natürlich nicht so schnell vorwärts und so beschlossen wir, diesen Teil als gesonderte Tour zu machen.







Das Museum in Mina
Das wollten wir dann gestern und sind dafür auch schon ein bisschen eher losgefahren. Leider ist hier die Gegend nicht so gut touristisch erschlossen und sobald die geteerten Wege enden, endet eigentlich auch jegliche Beschilderung. Man braucht dann einen guten Riecher, um noch da hinzugelangen, wo man hin möchte. Zum Glück haben wir im Internet einen relativ gut detaillierten Kartenausschnitt gefunden und so kamen wir dann auch nach Presas de la Mula. Aber wie gesagt, Schilder sind hier echte Mangelware und dementsprechend war auch weit und breit nichts von irgendwelchen Felszeichnungen auszumachen. Da müssen wir doch noch mal im Internet recherchieren - vielleicht bekommen wir noch genauere Angaben dazu.
Dadurch haben wir unsere Route abgeändert, weil wir uns in dieser beginnenden Wüste nicht auf Experimente einlassen wollten. Stattdessen sind wir in Paredon gelandet, wo laut Karte zwei Eisenbahnlinien zusammentreffen. Und was finden wir im "Nirgendwo"? Tatsächlich einen Bahnhof, einen Bergezug, einen Haufen Eisenbahnschrott - und eine Dampflok. Ein wahres Paradies für Peter! Ich will das jetzt nicht alles näher erläutern, denn das ist eigentlich eine eigene Geschichte, die Peter selber schreiben muss. Außerdem kennt er sich nunmal in der Richtung viel besser aus als ich -und ich bin ja nicht ganz so fanatisch, was Eisenbahnen betrifft.


Hier breitet sich zunehmend Wüste aus.


Aber so hatte sich der Ausflug doch noch gelohnt und interessant war es in der Wüste allemal. Mit Peters gutem Orientierungssinn haben wir dann auch die Piste Richtung Saltillo und damit den Weg nach Hause gefunden.
Vertrocknete Büsche weht der Wind herum.