Montag, 10. November 2008

Halloween bei Miriam und Andre

Seit einigen Jahren schon sind wir eigentlich ausgesprochene Faschingsmuffel und haben mit Verkleiden nichts am Hut. Aber schon letztes Jahr gab es eine Halloweenfeier, die von einigen von Peters Kollegen veranstaltet wurde, die dann auch sehr lustig war. Dieses Jahr hatten Miriam und Andre eine Party in ihrem Haus geplant. Peter und ich waren diesmal besser ausgerüstet, da wir ein paar Wochen zuvor eine Einkaufstour nach McAllen unternommen hatten und dort in Party City schöne Kostüme gefunden haben.
Am Nachmittag des 31. Oktober haben Christiane und ich beim Dekorieren der Wohnung geholfen und schon mal die Getränke kaltgestellt.














Von Al Capone bis zum Vampir, von Medusa bis Teufelchen war alles vertreten.
Ab 20.00 Uhr ging die Fete los und tatsächlich waren auch alle Gäste kostümiert. Zu Essen gab es reichlich, denn Miriam hatte am Tag vorher riesige Portionen Chilli vorgekocht und jeder hat dann auch noch eine Kleinigkeit mitgebracht. Es war also wie immer viel zu viel und wir hätten sicherlich noch mal soviele Leute vorsorgen können. Aber es war alles super lecker und besser zuviel als zu wenig. Nur die Süßigkeiten für die Kinder auf der Straße waren nach kurzer Zeit schon weg, da jede Menge Eltern mit Kindern in diesem Viertel unterwegs waren.















beim Essen bildete sich eine Herren- und eine Damenrunde

Peter und ich hatten für diesen Abend beschlossen, das Auto dort stehen zu lassen und mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Das haben wir dann auch gemacht. Allerdings wussten wir nicht, dass man in dieser Straße nur vor dem jeweiligen Haus, in dem man zu Besuch ist, parken darf -zumindest längere Zeit. Und wir hatten gegenüber geparkt. Ein dementsprechendes Hinweisschild existiert natürlich nicht.
Zum Glück waren wir am nächsten Morgen schon relativ früh auf, als der Anruf von Miriam kam, dass wir sofort kommen müssten und unser Auto abholen, sonst würden wir abgeschleppt. Also haben wir uns so schnell es ging angezogen und sind unseren Berg hinuntergebraust. Als wir ankamen, war schon ein großer Auflauf da: zwei Motorradpolizisten, der Nachbar, Andre mit der kleinen Caroline und natürlich auch schon der Abschleppwagen. Zum Glück hatte Andre alles ein bisschen verzögern können, sodass wir zwar nicht abgeschleppt wurden, aber doch 200 Pesos für die Anfahrt des Wagens zahlen mussten. Außerdem bekamen wir noch die Multa (Strafzettel) aufgedrückt. Die machte dann auch nochmal knapp 400 Pesos. Wenn das Auto abgeschleppt worden wäre, wäre es aber wesentlich teuerer geworden. So endete diese Halloween-Party mit großer Aufregung am Morgen.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Urlaub in Puerto Vallarta

Endlich Urlaub! Letzte Woche verbrachten wir acht Tage in Puerto Vallarta an der Pazifikküste bei schwül-heißen 35 Grad jeden Tag. Nur für Peter war das ein kleines bisschen zu heiß, aber am Meer oder am Pool lässt es sich schon ertragen. Natürlich haben wir die Zeit nicht nur am Pool oder Strand verbracht, sondern auch einige Ausflüge unternommen. Da unser Hotel in der Marina von Puerto Vallarta gelegen war, konnten wir auch relativ leicht mit dem Bus ins Zentrum fahren und dort durch die Geschäfte und am Malecon entlang bummeln.






Der Malecon von Puerto Vallarta
Am Mittwoch haben wir eine Bootstour zu den vorgelagerten Inseln "Las Marietas" unternommen. Auf der Hinfahrt hatten wir dann auch das Glück, die ersten Wale zu sehen, die zum Überwintern in die Region kommen. Vor den Inseln haben wir dann geankert und man konnte zum Schnorcheln raus, mit dem Kajak fahren oder sich einfach an den Strand legen. Nach drei Stunden Aktivitäten und Lunch ging es dann mit flotter Musik und Party-Stimmung zurück zum Hafen.







Bei der Tequila-Probe






Zwei Tage später haben wir uns einen Leihwagen genommen und sind die Küste runtergefahren fast bis Barra Navidad, ein kleiner Ort an der Grenze zu Colima. Dort sind wir zuerst an der Playa Tecuan gelandet, ein einsamer Strand bei einer verlassenen Feriensiedlung, und danach weiter gefahren zur Playa Tenacatita. Das ist ein sehr schöner Strand mit ganz klarem Wasser und urigen, typisch mexikanischen Strandlokalen. Am späten Nachmittag haben wir uns dann nach einem guten Essen wieder auf den Rückweg gemacht.





Fast jeden Tag lag mindestens ein Kreuzfahrtschiff im Hafen - an diesem Tag sogar drei.







Den Abschluss unseres Urlaubs bildete dann ein Ausflug mit dem Katamaran zum versteckten Strand "Las Caletas", der nur vom Meer aus zu erreichen ist. Zuerst konnte man sich eine "prehispanische" Show ansehen und danach gab es ein romantisches Dinner bei Kerzenschein am Strand. Das Essen war wirklich hervorragend und der klare Sternenhimmel gab dem ganzen erst noch den letzten Schliff. Das war der wunderschöne Abschluss unseres Urlaubs.





Auf der abendlichen Schifffahrt hatten wir einen schönen Blick auf Puerto Vallarta.














Montag, 22. September 2008

Ein Wochenende in Puebla

Das vorletzte Wochenende war durch den Unabhängigkeitstag etwas länger und hat sich deshalb für einen Besuch in Puebla angeboten. Da Puebla ca. 1200 km von Monterrey entfernt ist, sind wir am Freitagabend dorthin geflogen. Ich hatte ein Hotel im Zentrum gebucht, das sich in einem ehemaligen Kloster befindet. Wir sind erst spät im Hotel angekommen und haben dann nur noch bei einem kurzen Besuch in der Hotelbar den nächsten Tag geplant.
So sind wir am nächsten Vormittag nach dem Frühstück sofort losgezogen zur Tourist-Information, um uns einen Stadtplan zu besorgen und nach der nächsten Agencia zu fragen, die Touren nach Cholula anbietet. Das ist eine Stadt gleich neben Puebla, in der sich eine archäologische Stätte mit Pyramide befindet. Außerdem gibt es noch jede Menge Kirchen wie übrigens auch in Puebla. Allein in Cholula stehen schon 39. Viele davon sehr schön verkleidet mit Talavera-Kacheln, die so typisch für Puebla sind.



Früh am Vormittag ist am Zócalo noch nicht viel los.

Nachdem wir also eine Fahrt nach Cholula gebucht und bis zum Nachmittag noch Zeit hatten, haben wir den Zócalo (Hauptplatz) und Umgebung in Puebla erkundet. Es war auch schon alles dekoriert für die große Fiesta zum Unabhängigkeitstag und jede Menge Menschen unterwegs. Schnell sind wir auch in dem Viertel mit den Kunsthandwerk-Geschäften gelandet. Dort findet man hauptsächlich Talavera, also jeglich Art von Keramik, aber auch Kleidung und viele andere Souvenirs. Die Keramik-Geschirre fanden wir so wunderschön, das wir nicht widerstehen konnten und eines gekauft haben.
Nachdem wir so ziemlich alle Läden abgegrast hatten, wurde es langsam Zeit zurück zu gehen, denn die Fahrt nach Cholula stand ja noch auf dem Programm. Aber Zeit ist in Mexiko relativ und so mussten wir noch eine Weile warten. Peter und ich standen also etwas unschlüssig vor der Reiseagentur, als eine Gruppe junger Leute auf uns zugestürmt kam und uns mit Fragen auf Englisch bombardierte. Ich habe zuerst gar nichts verstanden (die Aussprache ließ ziemlich zu wünschen übrig) und deshalb erst mal auf Spanisch klar gestellt das wir keine Amerikaner sind. Es stellte sich dann heraus, dass sie als Aufgabe für die Schule Interviews auf Englisch mit Ausländern machen sollten. Peter und ich haben mitgespielt, allerdings mussten wir zum Teil die Fragen von ihrem Block ablesen, denn bei der Aussprache haben wir oft nicht verstanden, wie die Fragen lauteten. Außerdem waren die Mädchen und der Junge auch noch recht nervös.
Nach diesem sehr lustigen Intermezzo ging es endlich los nach Cholula. Die Pyramide ist total zugewachsen und sieht eigentlich aus wie ein Hügel mit einer Kirche obendrauf. Unten drunter sind Tunnel gegraben, in denen man durch die Pyramide durchgeht und dabei die einzelnen Schichten sehen kann, denn sie wurde mehrere Male überbaut. Danach kommt man auf einem Rundweg zu den außen liegenden Teilen der alten Tempelanlage und kann dann noch über viele Stufen hinauf zu Kirche gehen. Von dort oben hätte man auch einen tollen Blick auf den Vulkan Popocatépetl, aber leider war es an diesem Tag sehr wolkig und der Vulkan total verhüllt.


Pyramidenhügel mit Kirche und Außenanlagen.



Nach dem Besuch der Tempelanlage sind wir noch zu der Kirche von Tonantzintla und zu der wunderbar dekorierten Kirche San Francisco Acatepec.











Die Kirche San Francisco Acatepec









Nach der Rückkehr und einer kleinen Pause haben wir den Tag bei einem sehr guten Abendessen in einem netten Restaurant ausklingen lassen.


Der Popocatépetl hat sich am Ende doch blicken lassen.





Am Sonntagvormittag sind wir zum Eisenbahnmuseum von Puebla spaziert. Nebenbei haben wir auch wieder die vielen tollen Häuserfassaden bewundert. In dem Eisenbahnmuseum haben Peter und ich natürlich einige Zeit verbracht, denn das ist doch Peters allergrößtes Hobby. Jetzt haben wir damit auch das vierte und letzte Museum dieser Art besichtigt, das es in Mexiko gibt.
Nach einer Kaffeepause haben wir nachmittags noch einige Kirchen angeschaut, sind über den Flohmarkt geschlendert und haben das sehr interessante Museum Amparo besucht. Es befindet sich in einem sehr schön restaurierten Kolonialbau und zeigt einmal alte Arbeitstechniken und Gegenstände aus prähispanischer Zeit und im zweiten Teil kann man Zimmer im alten Kolonialstil besichtigen.




Mit dem Turibus durch das historische Zentrum.
Nach dem Abendessen in einem urigen Restaurant haben wir die Lichtshow an der Kathedrale angeschaut und nochmal die lebhafte Stimmung Pueblas auf uns wirken lassen.
Am Montagvormittag stand noch das Barrio de Artistas (Künstlerviertel) auf dem Programm und am Nachmittag sind wir dann zurück nach Monterrey geflogen.
Uns hat Puebla sehr gut gefallen und wir bedauern es beide, dass wir nicht dort wohnen. Man hätte viel mehr Möglichkeiten Ausflüge mit dem Auto zu machen. Monterrey ist zwar angenehm zum Wohnen, aber es ist im Vergleich zu Puebla überhaupt nicht mexikanisch.

Mittwoch, 10. September 2008

Wochenendtrip nach Real de Catorce

Nachdem wir schon von so vielen Leuten gehört hatten, dass wir unbedingt mal Real de Catorce besuchen sollten, hatten wir für letztes Wochenende ein Zimmer im Hotel Ruinas del Real reserviert. Christiane und Alfred wollten auch mitkommen und so haben wir uns letzten Samstag morgens auf den Weg gemacht. Der Ort liegt ca. 400 km nordwestlich von Monterrey auf gut 2700 m Höhe. Wir kamen gut voran und waren schon nach etwa drei Stunden an der Auffahrt nach Real de Catorce angekommen. Ab da geht es eine ziemlich lange kopfsteingeplasterte Straße bergauf.








Willkommen in Real de Catorce





Sie ist aber sehr gut befahrbar und erst im letzten Stück gibt es ein paar Serpentinen. Für Peter als geübten Fahrer auf den vielen Alpenpässen, die wir schon befahren haben, kein Problem. Am Ende landet man dann vor dem Tunnel Ogarrio, der immer nur in einer Richtung befahren werden kann. Wir hatten aber Glück und konnten gleich durchfahren. Schwierig wurde es erst im Ort selbst wegen der vielen Menschen, die unterwegs in den sehr engen und teilweise steilen Gassen waren. Allerdings ist Real so klein, dass wir das Hotel gleich gefunden haben.
Zum Glück machte es seinem Namen keine Ehre und stellte sich als solide gebaut und gut ausgestattet heraus. Eigentlich sollten wir zwei etwas von einander entfernt liegende Zimmer haben, aber nachdem wir dem Portier gesagt hatten, dass wir doch gerne zusammen wären, bekamen wir auch noch die Hackman-Suite. In diesem Hotel hat nämlich während der Dreharbeiten zu dem Film "The Mexican" u.a. Julia Roberts gewohnt.




Steile Gassen








Wir waren kaum ausgestiegen, da wurden wir auch schon gefragt, ob wir eine Tour zu Pferde machen wollten. Das hatten wir sowieso geplant und deshalb machte Alfred gleich alles klar und buchte einen Fünf-Stunden-Trip rund um Real de Catorce. Ich dachte mir zwar, dass das ein wenig lange wäre, aber da wir nur ein Wochenende hatten und das Wetter auch sehr schön war, was soll´s - dann eben alles auf einmal.
So blieb uns grade mal Zeit, unsere Sachen auf die Zimmer zu bringen, unsere Stiefel anzuziehen und den Rucksack zu packen, dann ging es auch schon los. Zuerst raus aus dem Dorf und dann weiter hinauf in die Berge nach El Quemado, dem heiligen Berg der Huichol-Indianer. Von dort hat man einen herrlichen Blick über das Hochplateau und auch hinunter nach Real. Es gibt auch eine Opferhöhle der Huicholes, in die unsere Männer natürlich sofort hinunterstiegen. Christiane und ich haben es vorgezogen, oben zu bleiben und die Ruhe dieser einsamen Gegend zu genießen.







"Die gloreichen Vier"


















Blick auf Real de Catorce




Danach ritten wir über zum Teil sehr steile Pfade hinunter zum Pueblo Fantasma, einer heute verlassenen Minensiedlung. Es ist schon erstaunlich, wie schnell scheinbar festgemauerte Gebäude wieder verfallen. Die Männer waren wieder nicht zu bremsen und sind auch in die Mine gegangen. Christiane und ich haben uns lieber ausgeruht, da das Reiten so langsam Schmerzen in den Beinen und am Hinterteil verursachte. Außerdem muss man ja nicht in jedes finstere Loch klettern.


Ankunft in Pueblo Fantasma




Nach dieser Pause lag das letzte Stück des Weges vor uns, allerdings auch sehr steil und schwierig, da der Weg gepflastert war. So waren wir froh, als wir nach 4 1/2 Stunden wieder beim Hotel ankamen. Trotz aller Schmerzen waren wir begeistert von dieser Tour mit den Pferden und haben viele schöne Fotos davon.
Jetzt hatten wir richtig Hunger und nachdem wir uns umgezogen hatten, waren wir in einem netten kleinen Lokal essen. Gestärkt und wieder etwas erholt machten wir uns auf, das Dorf zu erkunden. Es gibt jede Menge Läden mit Kunsthandwerk der Huicholes, wobei die Preise dem Tourismus angepasst sind. Ich habe manches schon günstiger hier in Monterrey bekommen.
Nachdem wir einige der Läden durchstöbert und Real besichtigt hatten, das wirklich einen sehr morbiden Charme hat, war wieder eine Pause nötig. Alfred war dann auch so erschlagen, dass er nicht mal mehr mit zum Abendessen gegangen ist. Der Tag war für uns danach aber auch zu Ende und wir fielen todmüde in unsere Betten.
Am nächsten Tag haben wir nach dem Frühstück unsere Sachen im Auto verstaut und sind dann los, um den Rest von Real de Catorce anzuschauen. Unter anderem den Friedhof und die Casa de la Moneda (die alte Münzanstalt). Auch die Läden und die Verkaufsstände vor dem Tunneleingang haben wir noch einmal abgeklappert. Vor unserer Abreise haben wir uns noch mit Kaffee und Kuchen gestärkt und sind am frühen Nachmittag losgefahren. Dieses Mal mussten wir etwas warten, bis wir den Tunnel passieren konnten. Auf dem Rückweg sind wir dann Richtung Linares abgebogen, weil diese Strecke schöner und abwechslungsreicher ist.
Am frühen Abend waren wir wieder zurück in Monterrey nach einem abenteuerlichen, schönen und interessanten Wochenende.

Montag, 8. September 2008

Durch wilde Wasser

Die Geburtstagsfeier von Roland ist zwar schon mehr als acht Tage her, aber letzte Woche war ich ziemlich beschäftigt und nachmittags hatte ich dann meistens keine Lust mehr, mich an den Computer zu setzen. Dafür hier nun die nette kleine Geschichte rund um Rolands Geschenk:
Nachdem einige von uns Gästen sich zusammen getan und Geld gesammelt hatten, hatte ich mich angeboten, es ein bisschen nett zu verpacken. Geld verschenken finde ich an und für sich ja total langweilig und deshalb habe ich die Scheine in einen Bilderrahmen verpackt. So hat man wenigstens von beidem etwas. Allerdings haben Peter und ich uns dann daran erinnert, wie er früher Geschenke für Freunde "eingepackt" hat: mal vergraben, mal im Pool versenkt oder in Zement gegossen. Wir entschieden uns schließlich für die letztere Variante, haben allerdings Gips statt Zement verwendet, da der leichter zu verarbeiten ist.
Peter meinte zuerst, dass ca. 10 kg Gips reichen würden und den habe ich dann auch während der Woche zusammen mit Christiane besorgt. Dazu noch einen großen Meißel, Arbeitshandschuhe und einen Schutzhelm.
Dann kam der Freitagabend vor der Feier und nachdem Peter von der Arbeit kam, machten wir uns daran, das Geschenk einzugipsen. Schnell stellte sich heraus, das die 10 kg nicht reichen würden und wir nochmal los mussten, um Nachschub zu holen. Allerdings hatte es inzwischen zu regnen begonnen. Kein Spaß, bei diesem Wetter hier noch einmal mit dem Auto loszufahren. Es dauerte dann auch eine gute halbe Stunde, bis wir endlich bei Home Depot angekommen waren. Jetzt war aus dem Regen auch eine wahre Sintflut geworden. Zudem mussten wir die Menge von 20 kg Gips auch außen im Baustofflager holen, was wetterbedingt nicht so ganz einfach war. Außerdem musste der Mitarbeiter von Home Depot den Gips erst suchen und letztendlich abwiegen, weil kein 20 kg Gebinde mehr vorhanden war. Und das alles bei diesem Sauwetter. Ich habe in der Zwischenzeit im Auto gewartet. Draußen tobte ein Gewitter, der Regen prasselte auf das Auto - und einige von den großen Wassertonnen, die man hier auf den Dächern hat, um Regenwasser aufzufangen, schwammen auch noch am Auto vorbei. Kein sehr beruhigender Anblick.
Endlich hatten wir den Gips im Auto und konnten uns auf den Heimweg machen. Wir kämpften uns durch die Fluten raus aus dem Lager auf die Straße, die sich nun in einen Fluss verwandelt hatte. Es war unglaublich: an der Seite standen bereits Pkw, die regelrecht versunken waren. Das Wasser muss mindestens kniehoch auf den Straßen gestanden haben. Nun hat unser Auto mehr Bodenfreiheit, aber auch wir sind kurz ins Schwimmen gekommen. Mit viel Gefühl und vorsichtigem Fahren hat Peter es geschafft, uns durch die Wassermassen zu bringen. Wir brauchten für den Weg von sonst ca. 20 min. gut doppelt so lang, sind aber zu guter Letzt wohlbehalten in der Wohnung angekommen. Was war ich froh!!
Peter hat zum Schluss nur bedauert, dass er keinen Foto dabei hatte, um unser Abenteuer in Bildern festzuhalten. Mir reicht die Erinnerung auch so.
Bleibt noch nachzutragen, dass das Geschenk noch am gleichen Abend fertig eingegipst wurde und dann bei der Feier einiges an Arbeit für Roland bedeutete und für die Gäste eine Menge Spaß.

Freitag, 22. August 2008

Nach langem Sommerurlaub zurück

Zwei Monate in Deutschland! Hört sich zuerst ziemlich lang an, die Zeit ist aber dann sehr schnell vergangen.
Wenn man nur alle paar Monate zu Hause ist, gibt es immer sehr viel zu tun: den Garten wieder auf Vordermann bringen, kleinere Reparaturen selbst machen oder machen lassen, die Familie und alle Freunde besuchen, einkaufen gehen und einfach nur den Sommer in Deutschland genießen. Außerdem gibt es bei uns einige sehr schöne Feste wie das Altstadtfest und das Bergfest und meistens war auch das passende Wetter dazu.
Nun bin ich schon seit zwei Wochen wieder zurück in Monterrey und das Leben hier geht auch wieder seinen gewohnten Gang. Ein paar neue Leute sind da, ein paar andere dafür zurück in Deutschland, ein paar neue Baustellen gibt es, aber im Großen und Ganzen hat sich nicht viel geändert.
Das einzige Ärgernis war mein Auto, das sofort in die Werkstatt musste und da auch gleich eineinhalb Wochen blieb, weil ein Teil nicht zu kriegen war. Aber Christiane war so nett und hat mich ab und zu gefahren. Und ohne die Hilfe von Peters Sekretärin Erica hätte ich das Auto wahrscheinlich immer noch nicht. Sie hat denen in der Werkstatt ganz schön Dampf gemacht, damit es schneller geht.
Nun bin ich wieder mobil und mal sehen, was die nächste Zeit so an Erlebnissen bringt.

Freitag, 30. Mai 2008

Der Weg ist das Ziel

Nachdem die Kinder Anfang Mai wieder zurück nach Deutschland gereist waren, verbrachten Peter und ich zwei ruhige Wochenenden in Monterrey. Der Grund war eine erste Hitzewelle mit täglich 40 Grad, die Peter sehr zu schaffen machte und der Stress in der Arbeit.
Aber am letzten Sonntag wollten wir doch mal wieder raus aus der Stadt und haben auch eine schöne Bergstrecke zwischen Linares (ca. 120 km südlich von Monterrey) und Galeana gefunden. Galeana selber ist ein kleiner Ort und liegt in einer Höhe von 1655m. Dort gibt es einen Badesee, wo man anscheinend vor nicht allzu langer Zeit den Uferbereich mit Spielplatz und Grillplätzen neu gestaltet hat. Es wäre also ganz schön, wenn nicht - leider so typisch für dieses Land - das Kassenhäuschen verwaist wäre, die Vigilancia fehlt und dadurch alles schon wieder etwas heruntergekommen wirkt. Vor allem, weil Müll hier meistens einfach auf dem Boden landet.

Der See bei Galeana: Laguna de Labradores
Wir haben uns dann ein relativ sauberes Plätzchen gesucht, Picknick gemacht und uns mit Hilfe unserer Karten einen anderen Weg zurück gesucht. Wir fahren ja am liebsten eine andere Strecke zurück als wir gekommen sind. Letztes Jahr hatten wir schon mal versucht, mit dem VW Pointer die Strecke zwischen Rayones und Galeana zu fahren, mussten aber nach einigen Kilometern aufgeben, da das mit dem Pointer keinesfalls möglich ist. Nun mit unserem neuen Auto haben wir einen weiteren Versuch unternommen - und dieses Mal sind wir auch durchgekommen. Allerdings ist hier auch der X-Trail ohne Allrad grenzwertig.



Leben in der Einsamkeit.





Aber Peter liebt solche Herausforderungen und so haben wir die 25 km in eineinhalb Stunden auch geschafft. An zwei Stellen war es allerdings etwas schwierig: einmal ein steiles ziemlich sandiges Stück, das man nur mit Schwung nehmen kann und eine riesige Wasserpfütze, die den Weg blockierte. An einigen anderen Stellen war der Weg auch sehr eng und wer hier abstürzt, wird vermutlich nicht so schnell gefunden. Wobei der Weg aber öfter befahren wird, denn in Abständen sind wir immer an Ansiedlungen oder einzelnen Bauernhöfen vorbeigekommen. Peter und ich haben uns mehrmals gefragt, wovon die Leute dort eigentlich leben. Es ist schon erstaunlich, vor allem, weil man bei Regen definitiv nicht fahren kann.



Wann haben wir unser Ziel erreicht?
Zu guter Letzt sind wir mit einem total eingestaubten Auto, aber heil wieder in Monterrey angekommen. Das nächste Wochenende darf es dann ruhig wieder etwas weniger aufregend sein.



Donnerstag, 8. Mai 2008

Jubiläumsfeier auf der Ranch und Besuch der Kinder

Ende April hatte Peter sein 25-jähriges Jubiläum bei Siemens und wir wussten lange nicht, wie und wo das denn gefeiert werden sollte. Nach längerem Hin und Her entschieden wir uns, eine Fiesta auf der Ranch der Zamorras zu feiern. Da Alfred auch grade erst Geburtstag hatte, wurde eine Party für beide geplant.








Die ersten Vorbereitungen zum Fest - noch ohne Regen.












Viele Männer waren nötig, um den zweiten Pavillon nach unten zu schleppen.






Über unseren "Fleisch- und Wurstwaren Lieferservice" Egi wurden Bratwürste und Wiener geordert und er hatte auch gleich noch einen Koch zu Hand, der das Grillen für die beiden Männer übernehmen konnte. Christiane und ich haben uns dann um den ganzen restlichen Kram gekümmert.
Knapp zwei Wochen vor der Fiesta haben wir bei einem Telefonat mit unseren Kindern spontan beschlossen, dass uns die beiden auch besuchen kommen, um bei der großen Fete dabei zu sein. Die Flüge waren dann auch gleich gebucht und am Freitagabend kamen die beiden auch pünktlich hier in Monterrey an.
Da Christiane und Alfred sich am Samstagvormittag noch an einem sozialen Projekt der Firma beteiligen mussten, sind wir mit den Kindern mittags schon mal rausgefahren zur Ranch, um die Tische und Stühle zu arrangieren und alles ein wenig zu schmücken. Leider war ausgerechnet für dieses Wochenende Regen und Gewitter angesagt - nachdem es monatelang trocken war. Armando war aber der Meinung, dass das Wetter halten und uns ein Pavillon genügen würde. So fuhren wir erst mal wieder nach Hause, um uns umzuziehen. Als wir dann nachmittags wieder bei der Ranch ankamen, goss es natürlich in Strömen - auch noch, als gegen 17.00 Uhr die ersten Gäste eintrafen. Nach einiger Diskussion haben die Männer dann doch den zweiten Pavillon vom Reitplatz heruntergeschleppt. Als der dann endlich stand, kam prompt die Sonne zum Vorschein. Sebastian meinte dann nur, dass wir das vielleicht schon früher hätten machen sollen.


So wurde es dann doch noch eine lustige Feier, auch wenn wir uns beim Essen wie immer verkalkuliert haben und einiges übrig blieb. Da war dann das Essen für den nächsten Tag schon gesichert.

Nach der Übergabe der Geschenke.
Da die Kinder für acht Tage zu Besuch waren, haben wir am Mittwoch darauf eine Shopping-Tour nach McAllen unternommen. Außerdem haben wir mit ihnen auch noch einen Trip durch die Wüste gemacht und den Bioparque Estrella gezeigt. Und so waren dann diese acht Tage auch sehr schnell wieder vorbei und Christiane und Sebastian sind am Samtagabend wieder zurück nach Deutschland geflogen, da beide am Montag wieder arbeiten mussten.







Die Felszeichnungen bei Mina waren der Anfang unserer Tour in der Umgebung von Monterrey.







Für mich sind es jetzt auch nur noch fünf Wochen, bis ich zu einem langen Heimatbesuch nach Deutschland fliege. Hoffentlich haben wir dann auch in Deutschland ein Wetter, das man annäherend als Sommer bezeichnen kann.

Mittwoch, 2. April 2008

Zwei Männer, ein Jeep und ein Canyon

Was macht der gestresste Mann hier in Monterrey am Wochenende, um dem Arbeitstrott zu entfliehen - eine Fahrt mit dem Jeep durch unwegsames Gelände!


Das hatte Peter sich so für den Sonntag vorgestellt und als wir es Alfred erzählten, war der auch gleich Feuer und Flamme. Also wurde am Sonntagvormittag eine Brotzeit vorbereitet und dann ging es mit Alfreds Jeep los, erst mal Richtung Santiago. Nachdem wir noch einen Abstecher in Los Cavazos gemacht hatten, um wieder mal ein dekoratives Teil einzukaufen, fuhren wir in die Berge hinein.


Hier sieht der Weg noch ganz gut aus.
Gleich nach dem Wasserfall kann man auch die Schäden sehen, die der Waldbrand vor zwei Wochen angerichtet hat. Das Feuer hat ganz schön gewütet und das auf einer weiten Strecke. Nach einer kleinen Stärkung sind wir noch ein gutes Stück weitergefahren und in einem kleinen Pueblo (den Namen weiß ich leider nicht) ist Alfred plötzlich nach rechts abgebogen. Dort, so meinte er, könnte man durch den Canyon bis nach Huasteca fahren, ein Park an der Grenze zwischen San Pedro und Santa Catarina.
Wir kamen eigentlich auch ganz gut voran und haben eine Stelle erreicht, wo einige Kletterer sich an einer steilen Wand versuchten. Danach allerdings wurde es ziemlich abenteuerlich: der Weg führte weiter durch ein Flussbett und immer wieder sind Christiane und ich ausgestiegen, um große Steine aus dem Weg zu räumen. Peter musste Alfred bei jeder schwierigen Stelle lotsen und Christianes Laune sank mit der Zeit Richtung Gefrierpunkt.

Da war´s dann nicht mehr so lustig.


Mir war manchesmal auch ganz schön mulmig und ich weiß nicht genau, wieviel Strecke wir zurückgelegt hatten, aber an einer ganz besonders schwierigen Stelle bin ich dann ein gutes Stück voraus gegangen, um zu sehen, wie es danach aussieht. Als ich dann sah, was für große Brocken mittendrin liegen, bin ich schnell zurück und habe unseren Männern erstmal nahegelegt, es sich selbst anzuschauen. Die sind sogar noch weitergegangen als ich, und als sie zurückkamen, war klar, dass wir auch mit dem Jeep nicht weiterkommen.




Aber wie kommt man in so einer - im wahrsten Sinne des Wortes - verfahrenen Situation wieder zurück? Indem man einige Meter zurück "hoppelt" und dann mit viel hin- und herrangieren das Auto umdreht. Noch einmal mussten Christiane und ich tief Luft holen, als beim Durchqueren des Flussbetts plötzlich ein Hinterreifen in der Luft hing, aber mit ziemlich viel Glück haben die Männer auch diese Situation gemeistert.




Allerdings waren auch Alfred und Peter froh, als wir heil und ohne Schramme wieder aus dem Canyon raus waren - am meisten wohl aber Christiane.

Montag, 31. März 2008

Mexico City - Teil 2

Für den Dienstag hatten wir den Besuch des national-historischen Museums eingeplant. Wir haben zwar schon größere und teils auch schönere Museen besichtigt, aber es war doch sehr interessant. Leider hatten wir in manchen Räumen Schwierigkeiten, den Anfang zu finden und bei manchen Stücken fehlt einfach eine genauere Beschreibung. Trotzdem haben wir praktisch fast den ganzen Tag darin verbracht.
Bellas Artes und im Hintergrund die Hauptpost von Mexico City in der Abenddämmerung.
Angefangen haben wir den Tag aber im "Sanborns", wo wir gefrühstückt haben, und danach sind wir noch in der Hauptpost vorbei, um Postkarten aufzugeben. Sowohl Sanborns als auch die Post befinden sich in zwei wunderschönen alten Gebäuden.
Am Nachmittag sind wir dann etwas früher wieder im Zentrum und in der Nähe des Hotels gewesen, weil eine Demonstration am Zócalo abgehalten wurde, die anscheinend von Obrador, dem Gegenkandidaten des Präsident Calderon ausging. Die Straßen und Plätze waren voll mit Mitgliedern verschiedenster Gruppierungen und wir waren dann froh, wieder im Hotel zu sein.
Am nächsten Tag sind wir dann zuerst zum Technikmuseum der CFE, denn dort gibt es einige alte Lokomotiven und Pullman-Waggons zu besichtigen. Leider durfte man in dem Pullman nicht fotografieren, aber die Besichtigungs-Show, die um den Waggon veranstaltet wird, ist wirklich nett gemacht.



Im CFE-Museum.












Das Museum der Eisenbahner-Gewerkschaft.



Danach haben wir dann mit Hilfe eines jungen Taxifahrers das kleine Eisenbahnmuseum der Eisenbahner-Gewerkschaft gefunden. Das kennt kaum jemand und ich hatte es auch nur durch Zufall im Internet gefunden. Auch unser Fahrer war sehr überrascht und hat sich der Besichtigung gleich mit angeschlossen. Nachdem wir erklärt hatten, wer wir sind und woher, sind die zwei "alten" Eisenbahner, die sich um die Ausstellung kümmern, auch richtig aufgetaut und haben uns ihr ganzes Wissen mitgeteilt.
Am Donnerstag stand zuerst das Castillo Chapultepec auf dem Programm. Von dort oben hat man auch einen schönen Blick über die Stadt und die historischen Räume sind sehr schön erhalten.



Im Innenhof von Chapultepec.










Anschließend sind wir mit dem Touribus nach Coyoacán gefahren - das Stadtviertel, das mir am besten gefallen hat. Dort steht das blaue Haus von Frida Kahlo und Diego Rivera, das jetzt ein Museum ist. Danach haben wir noch die Markthallen im Zentrum durchstreift, die uns sehr an einen türkischen Basar erinnert haben. Dort findet man alles von Gewürzen bis zu Souvenirs und nicht teuer.
Den Freitag haben wir dann ruhig ausklingen lassen mit einem abschließenden Bummel durch das Zentrum und dann ging´s am Nachmittag zurück nach Monterrey, wo wir und dann am Wochenende von dem doch ganz schön anstrengenden Besuch in Mexico City erholt haben.





Das blaue Haus der Malerin Frida Kahlo.









Donnerstag, 27. März 2008

Sechs Tage in Mexico City - Teil 1

Wenn man schon drei Jahre in diesem Land lebt, muss man wenigstens einmal ein paar Tage in Mexico City verbringen. Jeder hatte uns geraten, diesen Besuch in die Karwoche zu legen, denn da wären die Einwohner fast alle am Meer. Also hatten wir für diese Zeit ein Zimmer reserviert und die Flüge gebucht. Nun mag es ja sein, dass die Bewohner zum großen Teil ihren Urlaub am
Der Zócalo im Zentrum der Stadt.
Meer verbracht haben, aber anscheinend hatten sich etwa die Hälfte der übrigen Mexikaner entschlossen, ihrer Hauptstadt auch einen Besuch abzustatten - und so war dann an allen interessanten Orten alles voller Menschen. Um dem größten Gedränge zu entgehen, waren wir schon immer früh unterwegs und so haben wir dann doch einiges in aller Ruhe anschauen können.
Als wir Samstagnachmittag ankamen haben wir erstmal eine dreistündige Rundfahrt mit dem Touribus gemacht, um einen Überblick zu haben. Diese Busse sind eine tolle Sache, denn man kann aus- und einsteigen, wann immer man möchte.
Am nächsten Tag haben wir dann erstmal den Zócalo und seine Umgebung besichtigt. Leider wurde der Platz selber etwas beeinträchtigt durch ein riesiges, aus Bambus gebautes Gebäude, in dem eine Bilderausstellung zu sehen ist, die täglich eine riesige Menschenmenge sehen wollte. Uns hat sie jetzt nicht soviel gegeben, aber wem´s gefällt. Da auch Palmsonntag war, waren auf dem Platz auch sehr viele Indianer, die geflochtene Zweige und Kreuze verkauften, ebenso konnte man auch etliche federgeschmückte indianische Tänzer beobachten.



Blick über einen Teil von Mexico City.


Viel interessanter fanden wir da schon den Templo Mayor, eine Ausgrabungsstätte gleich neben der Kathedrale. Auch die Kathedrale selber haben wir uns natürlich angeschaut, sowie den Regierungspalast. Überhaupt gibt es dort im Zentrum einige schöne alte Gebäude aus der Kolonialzeit. Danach sind wir auf die Aussichtsplattform des Torre Latinoamerica rauf und haben den Blick über die riesige Stadt bewundert. Nachmittags wollten wir dann eigentlich das Technikmuseum von der staatlichen Stromgesellschaft CFE anschauen. Leider war das für ein paar Tage geschlossen und so sind wir dann nur durch den dortigen Teil des Bosque Chapultepec spaziert.

Die alte und neue Basilika der Virgen de Guadalupe.





Für den Montag hatte ich schon vorher im Internet eine Tour zur Basilika der Guadalupe und zur Pyramide von Teotihuacán gebucht. Die Basilika ist allein schon sehenwert wegen ihrer starken Neigung. Der vordere Gebäudeteil hat sich mit der Zeit immer weiter gesenkt und wird jetzt im Inneren mit einer wilden Verstrebung zusammengehalten. Peter und ich haben uns nur angeschaut, denn in Deutschland wäre sie wahrscheinlich längst für Besucher gesperrt. Wunderschön sind die Gärten unterhalb der Basilika mit dem Denkmal zu ehren der Virgen de Guadalupe.





Die Gartenanlage bei der Basilika.






Danach sind wir dann raus nach Teotihuacán gefahren. Das schöne an der Tour war, das wir nur eine Gruppe von 10 Leuten waren und auch die Tourleiterin eine ganz nette und lustige war.
Leider war auch die Tempelanlage sehr gut besucht und so haben wir es uns verkniffen, hinauf auf die Pyramide zu steigen. Die Schlange der Anstehenden war uns dann doch zu lang und so sind wir lieber herumgelaufen und haben uns alles andere genau angesehen. Außerdem kann man auch auf einige andere Bauten hinaufsteigen und hat so auch einen guten Überblick über die gesamte Anlage. Nachdem wir noch ein paar Mitbringsel erstanden hatten, fanden wir diesen Tag echt gelungen.











Die Menschenschlange windet sich um und auf der Pyramide.

Montag, 3. März 2008

Alte Steine, Wüste und mehr

Nachdem wir vor zwei Wochen ein total faules Wochenende verbracht hatten, wollten wir Sonntag vor einer Woche mal wieder ein bisschen raus aus der Stadt. Da wir schon von zwei Seiten gehört hatten, dass das Museum in Mina sehenswert ist und es in der Nähe auch eine kleine archäologische Stätte mit Felszeichnungen gibt, beschlossen wir, einen Ausflug dorthin zu unternehmen. In der Straßenkarte hatten wir auch noch einen anderen Ort entdeckt, wo es angeblich Felszeichnungen geben soll. Da Mina nur ca. eine Stunde von Monterrey entfernt ist, dachten wir, wir könnten beides in einem Aufwasch abhaken. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn für "Boca de Potrerillos" - so heißt die archäologische Zone - benötigt man schon ein bisschen Zeit, wenn man alles genau anschauen will. Und das Museum in Mina ist auch nicht ganz so klein.








Die Zeichnungen sind zwar nicht so aufwändig, aber ganz interessant.


Außerdem war dann auch klar, das ein großer Teil der Wege zu "La Mula" (den anderen Felszeichnungen) nicht geteert sondern nur Schotter- und Sandpisten sind. Da kommt man natürlich nicht so schnell vorwärts und so beschlossen wir, diesen Teil als gesonderte Tour zu machen.







Das Museum in Mina
Das wollten wir dann gestern und sind dafür auch schon ein bisschen eher losgefahren. Leider ist hier die Gegend nicht so gut touristisch erschlossen und sobald die geteerten Wege enden, endet eigentlich auch jegliche Beschilderung. Man braucht dann einen guten Riecher, um noch da hinzugelangen, wo man hin möchte. Zum Glück haben wir im Internet einen relativ gut detaillierten Kartenausschnitt gefunden und so kamen wir dann auch nach Presas de la Mula. Aber wie gesagt, Schilder sind hier echte Mangelware und dementsprechend war auch weit und breit nichts von irgendwelchen Felszeichnungen auszumachen. Da müssen wir doch noch mal im Internet recherchieren - vielleicht bekommen wir noch genauere Angaben dazu.
Dadurch haben wir unsere Route abgeändert, weil wir uns in dieser beginnenden Wüste nicht auf Experimente einlassen wollten. Stattdessen sind wir in Paredon gelandet, wo laut Karte zwei Eisenbahnlinien zusammentreffen. Und was finden wir im "Nirgendwo"? Tatsächlich einen Bahnhof, einen Bergezug, einen Haufen Eisenbahnschrott - und eine Dampflok. Ein wahres Paradies für Peter! Ich will das jetzt nicht alles näher erläutern, denn das ist eigentlich eine eigene Geschichte, die Peter selber schreiben muss. Außerdem kennt er sich nunmal in der Richtung viel besser aus als ich -und ich bin ja nicht ganz so fanatisch, was Eisenbahnen betrifft.


Hier breitet sich zunehmend Wüste aus.


Aber so hatte sich der Ausflug doch noch gelohnt und interessant war es in der Wüste allemal. Mit Peters gutem Orientierungssinn haben wir dann auch die Piste Richtung Saltillo und damit den Weg nach Hause gefunden.
Vertrocknete Büsche weht der Wind herum.